Jun 17, 2007

Vielschichtig Part II


2. Schicht: die "Basis"

Gerade nocheinmal so der Unterwelt entkommen stürmt man, getragen von den Menschenmassen die sich auf dem Weg zur Arbeit befinden, die Treppen herauf, der Sonne entgegen, Sauerstoff beflügelt die Lungen und mit einmal steht man auf der Strasse... stehen ist eigentlich vollkommen falsch, denn man wird weiter getrieben. Wenn man jetzt stehenbleibt hat man bereits einen Koffer, eine Tüte oder ein Musikinstrument sicher... PLUS wütende Aussprüche hetzender Menschen.
Für jemanden, der einen Blick in Richtung Himmel wagen möchte empfieht es sich ein paar Schritte zu gehen, sich langsam aber stetig in Richtung Häuserfront oder Bordstein zu bewegen, dort die Jeweils platzsparendste (aufrechte) Körperhaltung einzunehmen und erst dann seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Das Leben auf den Straßen von New York ist hektisch, schnell und ohne Erbarmen. Die Menschen die hier arbeiten wollen schnellstmöglich von Punkt A nach Punkt B. Sie haben keine Zeit für Höfflichkeiten oder Gespräche (Ausnahme: ein Gespräch während des Gehens). Die New Yorker holen sich schnell ihr Frühstück, Bagel & Co, und verzehren es auf dem Weg ins Büro, es sei dahin gestellt, ob es gesund oder weniger gesund ist... in jedem Fall ist es für den Moment passend!

Neben diesen umherrflitzenden Menschen in ihren dunklen Anzügen und Kostümen ist es dir Geräuschkulisse die diese Stadt so prägt. Es ist die Melodie von New York... wie ein perfekt eingespieltes Synfonie Orchesta.
Ohne die Sirenen, Hupen, das Wirrwarr von Stimmen und Sprachen, die Geräusche der Flugzeuge, ohne das Schreien der Bremsen oder das Quitschen der Reifen, ohne das Zwitschern (JA! zwitschern) der Vögel, ohne das Brutzeln der Strassenverkäufer, ohne das Zischen aus der Tiefe, ohne das Grollen der U-Bahn unter einem...

... OHNE diese Kulisse gäbe es keine Melodie, gäbe es kein unverwechselbare New York Synfonie.
Diese Melodie treibt die Stadt an, hält sie auf Trapp, läßt sie in Bewegung bleiben und sich nicht ausruhen. Hopphopp... auf gehts... beweg Dich... los, weiter...!!! Dieser Antrieb ist es der mir an der Stadt so gefällt. Da ich mich selbst als etwas rastlos bezeichne, obwohl ich auch sehr gerne die ruhigen Momnente schätze, ist hierfür auf den Straßen von New York keinen Platz. Sentimentalität und verträumte Melancholie sind nicht die vorherrschenden Gemütszustände in Manhattan... ok, nach dem Börsencrash sah das ein wenig anders aus hihihi). Die schnelle Frequenz springt fast automatisch auf den Menschen über. Man geht schneller, man ißt schneller und man denkt schneller. Die Stadt gibt einem, wenn man auf der "Basis" ist, nur wenige Plätze zum durchatmen. Oasen zur kurzweiligen Entspannung und zum Relaxen, doch werden diese Plätze erst nach Feierabend genutzt... after work halt ;-)
Getragen von Manhattans antreibender Motivation können Touristen mehrere zig Kilometer laufen, obwohl sie zu Hause rummeckern, wenn sie mal zu Fuß zum Einkaufen gehen müssen. Menschen sind fasziniert von dem Geräuschpegel, den Eindrücken, den Weiß-Orangen, qualmenden Rohren die aus der Erde kommen. An jeder Ecke gibt es verschiedene Gerüche, Menschen aller Religionen, Hautfarben, Größen und Alters leben hier friedlich nebeneinander. Die Stadt funktioniert!!!
Die "Basis" ist sooo umfangreich, dass es hier noch Milionen Worte gäbe um sie annähernd zu beschreien. Ich werde es in den nächsten Postings einfach von Zeitt zu Zeit reinbringen, denn nun geht es ein Stockwerk höher oder zwei oder drei oder zehn oder fünfundzwanzig oder achtundvierzig oder neunzig...

die 3. Schicht "die Überschaubare"


more to come...

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